Die Ökumene lebt von der Begegnung der Gläubigen

Die evangelischen und katholischen Christen aus dem oberen Eyachtal trafen sich zum zentralen Gottesdienst vor der Turn- und Festhalle in Pfeffingen.

Die Ökumene lebt. Das haben die evangelischen und katholischen Christen des oberen Eyachtals vor kurzem bei ihrer Sternwallfahrt eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ausgehend von ihren jeweiligen Heimatorten haben alle ein gemeinsames Ziel, das jedes Jahr wechselt. Dieses Mal trafen sich die Gläubigen vor der Turn- und Festhalle Pfeffingen, wo der zentrale Gottesdienst mit Pater Kaycee McDonald Nwandu, Diakon Michael Weimer und den Pfarrern Thilo Hess und Markus Gneiting stattfand.

Wasser als Leitmotiv

Geistliche Impuls und Besinnung: Die Sternwallfahrt endete in Pfeffingen. Dort feierten die Christen beider Konfessionen den zentralen Gottesdienst. © Hans Raab

Motto der diesjährigen Wallfahrt war „Quellen lebendigen Wassers“, und just dem lebendigen Wasser folgten die Teilnehmer aus Laufen, indem sie dem Lauf der Eyach bis Lautlingen folgten, dort den Weg weiter mit den Lautlingern in Richtung Margrethausen nahmen. Die inzwischen stattliche Anzahl wanderte gemeinsam bis Pfeffingen, immer an der Eyach entlang. Die Pfeffinger selbst hatten mit den Burgfelder Christen zwei Brunnen im Ort aufgesucht. Beide Gruppen machten an einigen wenigen Punkten Station, nicht nur um sich auszuruhen, sondern um durch geistliche Impulse Besinnung zu halten über den Sinn des Lebens, wenn manche Durststrecken zu durchlaufen sind und Jesus diesen Durst stillt.

Genau diesem Leitfaden folgte der Gottesdienst selbst. Ausgehend von den Alltagssorgen, von Krankheiten, familiären Problemen, aber auch den Freuden wie Urlaubsfahrten, Feiern und Festen mündet letzthin alles in die eine Frage: War das alles? Soll es das gewesen sein? Dahinter ist, so Pfarrer Markus Gneiting bei seiner Predigt, eine tiefe Sehnsucht spürbar. Da steckt ein Durst nach Leben dahinter. Ein Durst, der nicht eben mit zwei Glas Bier gelöscht werden könne. Eine Antwort finden die Gläubigen bei Jesus, der da sagt: „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben.“ Christus selbst ist die Quelle des Lebens, eine Quelle, die nicht von den üblichen Durstlöschern gespeist wird, sondern vom Glauben und der Zuversicht. Umrahmt und mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor Laufen, unterstützt vom Posaunenchor Tailfingen sowie dem Chor „Effata“ unter der Leitung von Martin Wäschle, was der gesamten Veranstaltung einen feierlichen und würdevollen Rahmen verlieh. Wenn es den Verantwortlichen gelingt, den Gottesdienst zeitlich etwas einzugrenzen und dabei auch noch die anwesenden Kinder und Jugendlichen vielleicht ein bisschen mehr einzubinden, wird es die Sternfallfahrt sicher noch lange Zeit geben.

Musik und Gespräche

Das Gelände vor dem evangelischen Gemeindehaus war dann der Ort der Begegnung. Bei Speis und Trank kam man miteinander ins Gespräch und nahm Pfarrer Gneiting beim Wort, der seine Predigt nicht mit dem obligatorischen Amen, sondern mit „Zum Wohl“ beendet hatte. Damit die Gäste gut versorgt waren, hatten die Eltern der Konfirmanden, teilweise die Konfirmanden selbst und die Kirchengemeinderäte die „Hockete“ aufs Beste vorbereitet.

Quelle
ZAK, 13.09.2018
URL: https://www.zak.de/Nachrichten/Die-Oekumene-lebt-von-der-Begegnung-der-Glaeubigen-9427.html